Bau eines Schwimmteiches

Bei Informationsveranstaltungen zum Thema Schwimmteiche und Naturpools finden sich gewöhnlich neben den Menschen, die sich für einen Schwimmteich interessieren und noch keinen haben auch die Personen ein, die schon länger im Besitz dieser Wellnessoase im Garten sind. In der Regel haben sie eine Menge Fragen im Gepäck, die sie dann gerne an die Fachleute los werden möchten. Wer die diese beiden Gruppen näher betrachtet, fragt sich unweigerlich, was unterscheidet neue und alte Schwimmteichbesitzer? In erster Linie ist es natürlich die Erfahrung. Wer schon länger einen Schwimmteich besitzt, kann von vielen Erlebnissen erzählen. In den Gesprächen mit diesen Menschen stellt sich dann sehr schnell heraus, ob eine gesunde Portion Gelassenheit oder Frust im Vordergrund steht. Gelassene Schwimmteichbesitzer lassen auf eine gute Beratung durch den Schwimmteichbauer schließen. Sie wissen um die erforderlichen, regelmäßigen Pflegearbeiten, wie das System an sich funktioniert und leben mit gelegentlichen Trübungen, Algenwachstum und sind meist auf der Suche nach Pflegegeräten. Was sie mit den Neulingen verbindet, ist die Neugierde. Was hat sich im Schwimmteichbau verändert? Welche neuen Erkenntnisse gibt es? Wie kann ich sie ggf. in meinem Schwimmteich oder Naturpool umsetzen? Oder ist es vielleicht alles einfach gut, so wie es ist? Letzteres befriedigt ein typisch menschliches Bedürfnis: Die Bestätigung, dass man sich damals richtig entschieden hat und bis heute up-to-date ist. Oder der Zeit sogar einen Schritt voraus war.

Sinnbildlich für die Veränderung in der Natur ist auch die Veränderung in der Bauweise von Schwimmteichen. Klar geht der Trend zum Naturpool mit geometrischen Beckenformen, hellen Abdichtungen, Mehrkammersystemen. Das Naturnahe ist out, die Technik ist in. Für den Neubau leicht zu lösen, für den Umbau eines bestehenden Schwimmteiches eine große Herausforderung. Besonders flache Naturpools, mit einer Tiefe von ca. 1,5 m mit gemauerten Wänden und glatten Beckenböden erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie lassen sich technisch einfach bauen, fügen sich in die moderne Gartenstruktur harmonisch ein und benötigen weniger Platz. Dafür mehr Technik. Die allerdings darf heute, im Gegensatz zu früherer Technik, nur noch wenig Energie verbrauchen. LED-Scheinwerfer, energiesparende Pumpentechnik sind im modernen Schwimmteich Standard.  Das nachträglich aufrüsten mit Technik ist kompliziert und gleich in vielen Fällen einer Neuanlage. Auch da ist der Schwimmteichprofi gefragt, der zumindest die Möglichkeiten einer Nachrüstung schon in den ersten Beratungsgesprächen formuliert.

Solange wir mit der Natur arbeiten, werden wir uns ihren Gesetzen unterwerfen müssen. Sie zeigt uns die Grenzen, manchmal recht deutlich. Für den, der sich darauf einlässt, führt der Weg zur Gelassenheit und dem freudvollen Umgang mit dem Schwimmteich. Für andere, die sich mit ihrer Überlegenheit schlecht anfreunden können, führt der Weg unter Umständen zum klassischen Swimmingpool.

Aufbau eines Schwimmteiches (Video)

Abdichtung

Für die Abdichtung von Schwimmteichen kommen i.d.R. dieselben Materialien wie für ungenutzte Teiche zur Verwendung. Herkömmlich werden Kunststoffdichtungsbahnen aus PVC eingesetzt. Die für Schwimmteiche verwendeten Dichtungsbahnen sind mindestens. 1,5 mm stark und je nach Einsatzbereich und Kundenwunsch mit oder ohne Gewebeeinlage. Da im Schwimmteichbau der Folieneinbau möglichst faltenfrei sein soll, bietet sich eine Verlegung vor Ort an. Durch die langjährige Erfahrung unser eigenen Folienschweißer und unserem deutschlandweiten Netz aus kompetenten Partnern bei der Folienverlegung können wir Ihnen jederzeit ohne lange Vorlaufzeiten professionelles Personal zur Verlegung der Schwimmteichfolie und zur Abdichtung Ihres Schwimmteiches bereitstellen.

Je nach Wunsch können unterschiedliche Farben der Dichtungsbahnen verwendet werden. Helle Farben (Beige, Hellgrün) lassen den Schwimmteich in karibischem Flair erscheinen, sind aber deutlich pflegeaufwendiger. Dunklere Farben (oliv, dunkelgrün) wirken natürlicher und sind weniger pflegeintensiv.

Damit der abgedichtete Schwimmteich auch später kein Wasser durch einwachsende Pflanzen aus den Randzonen verliert, ist zusätzlich eine Kapillarsperre in der Uferzone erforderlich. Die Ausformung der Kapillarsperre kann auf mehrere Arten erfolgen. Hilfreich ist ein Teichrand aus PE-Streifen, drei Millimeter stark, der an Holzpflöcken befestigt gleichzeitig zur Höhenmarkierung dient. Die Folie bleibt nach dem Einbau unter der Dichtung liegen. Alternativ können auch Betonkantensteine (Rasenborde in Beton verlegt) oder Konstruktionshölzer verlegt werden.

Abtrennung

Besonders bei kleinen Grundstücken und daraus resultierenden kleinen Schwimmteichen müssen Trennwände zur Trennung von Schwimm- und Reinigungsbereich sein, da sonst ein ungestörtes Schwimmen kaum möglich ist. Die Abtrennungen enden ca. 0,3-1 m unter der Wasseroberfläche. Die Trennung zwischen Schwimm- und Regenerationszone lässt sich auf vielfältige Weise herstellen. Die Erdmodellierung ist die einfachste und günstigste Variante. Dazu muss der Untergrund allerdings standfest genug sein.

Gemauerte oder geschüttete Wände aus Beton oder Betonwerksteinen sind sehr dauerhaft und mit dem entsprechenden Fundament auch schnell herzustellen. Der technische Aufwand (Armierung, Statik etc.) ist allerdings höher als bei Erdbauweisen. Für Bauweisen mit gemauerten Wänden aus Schalungssteinen, Traversen oder L-Steinen gilt: Fugen sollten sorgfältig geglättet werden, denn unter Wasserdruck zeichnen sich später in der  Dichtungsbahn die Fugen oder andere unsauber gearbeitete Stellen deutlich ab. Im klaren Wasser des Schwimmteichs sind diese Abdrücke anschließend deutlich zu sehen.

Teichsäcke sind einfach zu verlegen, einfach mit Kies zu befüllen und fühlen sich angenehm an. Die Aufschichtung von Teichsäcken aus PP als Trennwand ermöglicht eine relativ freie Gestaltung der Schwimmzone. Benötigt werden ca. 11-12 Teichsäcke pro qm Mauersichtfläche.

Substratwahl

Die Wirkungsmechanismen der Substrate zur Reinigung des Schwimmteichwassers gehen auf ein außerordentlich komplexes System physikalischer, chemischer und biologischer Vorgänge aus Zusammenwirken von Pflanze, Boden und Teichwasser zurück. Nur bei optimalem Zusammenspiel von Bodenflora- und fauna, Bodenmatrix und lebenden Pflanzen können hohe Reinigungsleistungen erwartet werden. Der Aufbau des Bodenkörpers in der Reinigungszone ist daher neben den technischen Reinigungseinrichtungen, entscheidend für die Sauberkeit des Schwimmteichwassers. So werden zum Bau der Reinigungszonen unterschiedliche Substrate für die Bodenkörper verwendet. Entscheidend für die Abbau-, Umwandlungs- und Festlegungsmechanismen ist die gute O2-Versorgung des Bodenkörpers und eine regelmäßige und vorallem gleichmäßige Anströmung des Biofilms.

Eine Erhöhung des O2-Eintrags kann durch die Zwangsumwälzung des Schwimmteichwassers mit Hilfe einer Ringdrainage im Filterkörper erfolgen. Bei Bedarf kann so Wasser aus der Drainage abgesaugt und neues, nährstoffreiches Wasser aus den oberen Wasserschichten angesaugt werden. Durch die Bodenpassage werden dem Wasser Nährstoffe und Schwebstoffe entzogen.

Wichtig bei der Wahl des Bodenkörpers ist der Bodendurchlässigkeitswert (kf-Wert). Wichtig: Lassen Sie Ihr Füllwasser und ggf. ihr selbst gemischtes Substrat untersuchen, bevor Sie den Teich befüllen. Tipp: Je weniger Phosphor desto besser!

Pflanzen wachsen in Schwimmteichen auf Grund der geringen Nährstoffmengen und oft grober Substrate sehr schwer. Die Verwendung von speziellen Pflanzsubstraten, wie dem re-natur Wasserpflanzensubstrat führt zu deutlich besserem und gesunderem Pflanzenwachstum. Zur Freude der Besitzer und der Badegäste.

Ufergestaltung

Sicheres Ein-und Aussteigen in den Schwimmteich ist grundsätzlich erforderlich. Stege, Leitern, Treppen, flache Ufer und Sprungsteine sollen bequem und gut erreichbar sein. Feine, runde Kiesel mit in Magerbeton gesetzten Trittsteinen erleichtern den Einstieg. Zusätzlich wird der Schwimmbereich mit einer Schutzlage aus

Geovlies geschützt. Durch dichte Bepflanzung, steile Ufer, grobe und ggf. spitze Kiesel (fußfeindlich), hält man Besucher aus der sensiblen Aufbereitungszone fern. Ansonsten gelten hier dieselben Regeln zur Uferrandgestaltung wie bei allen Gartenteichen.

Bepflanzung

Wasserpflanzen bringen durch ihr Aerenchym Sauerstoff in die Sumpfzonen . Sie nehmen Nährstoffe direkt aus dem Wasser auf. Pflanzen sind ein wesentlicher Bestandteil eines Schwimmteiches, da sie das Gefühl der Naturnähe geben. Ganz nach Gegebenheiten und Geschmack können daher die Bepflanzungen für Schwimmteiche ausgewählt werden. Aber Achtung: Schwimmpflanzen wie die Krebsschere müssen unbedingt aus dem Schwimmbereich herausgehalten werden, da ihre scharfzähnigen Blätter das Schwimmen vermiesen. In den meisten Fällen setzt man Pflanzen in 7er oder 8er Topfballen ein. Größere Pflanzen ergeben zwar im ersten Vegetationsjahr ein gutes optisches Erscheinungsbild, durch die starken Wuchseigenschaften der Sumpf- und Wasserpflanzen holen die Pflanzen mit kleineren Topfballen jedoch schnell auf.

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